Antworten auf Ihre häufigsten Fragen

Kann ich einzelne Softwarepakete auf meinem Virtual Server upgraden?

Häufig erreichen uns Anfragen, die Updates von einzelnen Softwarekomponenten (besonders PHP oder MySQL) auf Servern und VPS betreffen. Hier gibt es einige wichtige Hinweise dazu.

Allgemeines: 

Auf dem Virtual Server können Sie KEIN Update auf neuere Versionsnummern durchführen. Der Versuch eines solchen Updates schlägt fehl und führt zu einem nicht mehr startenden System. Gemeint sind hier Upgrades wie z.B. von Debian 9 auf Debian 10 oder von Windows 2008 auf Windows 2016. Updates innerhalb eines OS-Version (insbesondere Sicherheitsupdates) sind aber sehr empfehlenswert.
Sie können neuere Versionen des OS, wenn wir diese anbieten, durch einen Produktwechsel erhalten.

Die von uns angebotenen Distributionen arbeiten in der Art, dass jede Versionsnummer (z.B. "Ubuntu 14.04" oder "Debian 7.0") bestimmte Versionsstände einer Software (z.B. "PHP 5.5.9") mitbringt. Diese Versionen werden vom Distributor durch Updates in der Art gepflegt, dass etwaige Fehler bereinigt werden, der Funktionsumfang aber i.d.R. unverändert bleibt. So bleibt durch ein Online-Update ein PHP 5.5.9 also ein solches und wird nicht zum PHP 5.6. Dies ist so gewünscht, damit ein stabiler Serverbetrieb möglich ist und z.B. nicht etwa Skripte in PHP plötzlich wegen geänderter Funktionen nicht mehr laufen. Derartige Updates des Distribution spielen wir wie hier beschrieben ein: Wie kann ich Host Europe beauftragen aktuelle Updates auf meinem Server zu installieren?.

Gelegentlich möchte man jedoch den größeren Funktionsumfang einer neueren Version nutzen, die nicht Bestandteil der Distribution ist. Grundlegend gibt es zwei Möglichkeiten an eine aktuellere Version einer Software zu kommen: 
  • Man kompiliert sie selbst aus den Quellen.
  • Man nutzt Pakete Dritter.

Dazu ist diese Software manuell (nicht über die vorkonfigurierten Tools der Distribution) zu installieren. Nachteile dieses Vorgehens sind:
  • Da die Distribution die neueren Paketversionen nicht kennt, werden keine automatischen Updates durchgeführt. Etwaige Sicherheitsupdates müssen also selbst bemerkt und eingespielt werden.
  • Inkompatibilitäten mit anderen Komponenten der Distribution sind nicht ausgeschlossen.
  • Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein reguläres Update oder die Installation weiterer Pakete über den von der Distribution vorgesehenen Weg dazu führt, dass (durch Abhängigkeiten) wieder die distributionsspezifischen Versionen installiert werden und somit manuelle Änderungen verloren gehen oder keines der beiden Pakete mehr korrekt arbeitet.
  • Dies gilt auch, wenn Sie die Installation der Standardpatches durch uns beauftragen: Wir gehen davon aus, dass Sie die Standardkomponenten nutzen und eine Aktualisierung über den normalen Weg möglich ist.
  • Sollten Pakete Dritter zum Einsatz kommen werden diese ggf. die vorhandenen Pakete ersetzen bzw. updaten. Eventuell benötigen diese noch weitere aktuellere Pakete, welche für weitere Inkompatibilitäten sorgen können. Dies kann z.B. dann auftreten, wenn die neue Software bestimmte neuere Pakete erfordert, andere Programme auf dem System ebendiese allerdings in der älteren Version der Distribution voraussetzen.

Wenn Sie eine solche Installation durch uns wünschen ist dies ggf. nach Absprache im Rahmen eines kostenpflichtigen Auftrages möglich: Was ist ein Systems-Management-Auftrag?. Bitte beachten Sie dabei aber, generell nur die Installation, nicht aber die automatische weitere Pflege der Software durch Aktualisierungen angeboten wird.

Für jegliche Probleme die aus den o.g. Inkompatibilitäten resultieren, können wir auch dann keinen kostenlosen Support anbieten, wenn wir Ihnen diese Pakete installiert haben.

Häufig erscheinen die installierten Pakete dann als zu alt, wenn das Basissystem nicht sonderlich aktuell ist. Somit kann auch eine Abhilfe sein, neuere Betriebssystemversionen zu nutzen, besonders dann, wenn nicht nur eine bestimmte Komponenten erneuert werden soll. Einen Wechsel auf ein aktuelleres System bieten wir wie hier beschrieben: Produktwechsel.

PHP (mit Plesk): 

Ab Plesk 11.5.30 ist es auch möglich selbstkompilierte PHP-Versionen als FastCGI- bzw. CGI-Modul in Plesk einzubinden und in den Hosting-Einstellungen pro Domain zu wählen.
Mehr Informationen zu dieser Plesk-Funktion und eine Anleitung zum Kompilieren finden Sie im englischsprachigen Knowledge-Base-Artikel des Plesk-Herstellers. Bitte achten Sie in diesem Fall darauf, ob alle benötigten Funktionen von PHP auch einkompiliert werden.

Ab Plesk 12.0.18 können Sie darüber hinaus bei den aktuellsten Distributionen (Ubuntu 14.04, CentOS 7) auch über Plesk verschiedene Versionen von PHP direkt dort installieren.

Ab Plesk 12.5 ist dies auch für ältere Distributionen (auf denen 12.5 verfügbar ist) möglich.

Eine Alternative kann auch in einem Wechsel auf ein aktuelleres Betriebssystem (durch Neuinstallation oder Produktwechsel) bestehen, wenn das neuere System eine ausreichend aktuelle Version mitbringt (z.B. PHP 5.5.9 unter Ubuntu 14.04). Einen Wechsel auf ein aktuelleres System bieten wir wie hier beschrieben: Produktwechsel.

Sowohl die Installation über Plesk als auch die Kompilierung wie hier beschrieben erfolgen parallel zur Version, die das OS mitbringt. Sie kann dann in Plesk pro Domain ausgewählt werden und verhindert somit Inkompatibilitäten an anderen Stellen.

Ein Update von PHP auf anderen Wegen kann zu Problemen, auch nach der Installation, führen. Einige Anwendungen benötigen bestimmte Versionen von PHP. 

Alte Systeme mit CentOS 5 bringen die ältere PHP-Version 5.1.6 mit. Ein Upgrade auf PHP 5.3.3 ist über den Plesk Autoinstaller möglich. 

PHP (ohne Plesk):

Ggf. bieten Dritte Installationspakete für Ihre Distribution an; diese haben wir aber leider nicht getestet und können nicht allgemein sagen, ob dies wie erwartet funktioniert oder unerwünschte Effekte hat.

Werden die PHP-Pakete nicht korrekt installiert, können diese eventuell bei einem Update des Systems überschrieben werden. Bitte halten Sie sich, wenn Sie eine solche Installation vornehmen, an die Angaben des Anbieters, besonders was die nötigen Installationsquellen und das notwendige Vorgehen bei weiteren Updates angeht.

Sollte PHP aus den Quellen kompiliert werden, muss beachtet werden, dass eventuelle Updates der System-Pakete das selbstkompilierte PHP teilweise oder komplett überschreiben können, abhängig vom Ort von dessen Installation. Werden die systemeigenen PHP-Pakete deinstalliert, gehen zum einen Abhängigkeiten auf diese Pakete verloren, zum Anderen kann es jedoch sein, dass durch diese nicht mehr erfüllten Abhängigkeiten, Pakete wieder installiert werden. Dies kann z.B. beim regulären Patchen passieren. Wir empfehlen daher diese Variante, PHP in einem seperaten Verzeichnis (z.B. /opt/php-x.x.x) zu installieren.

Dies bietet den Vorteil, dass ein eventuelles System-Update "nur noch" die mod_php überschreibt, sonst Ihr PHP aber unberührt lässt. Bitte nutzen Sie wenn möglich FastCGI statt des Apache-Moduls. Es ist darauf zu achten, dass die Client-Version von PHP über den jew. Pfad (z.B. /opt/php-x.x.x/bin/php) angesprochen werden muss.

PHP (Installationsmöglichkeiten durch Host Europe):

Eine Installation einer neueren PHP-Version ist durch uns grundsätzlich und ein nicht zu altes OS vorausgesetzt möglich, wir würden dann dabei abhängig von Ihrem OS und - wenn vorhanden - der Plesk-Version die jeweils empfohlene Variante nutzen. Sollte dies eine Kompilierung erfordern, kostet diese 50 EUR (30 Minuten Zeitaufwand), wir installieren dabei dann automatisch die gebräuchlichen Module. Sollten Sie besondere Anforderungen haben oder nicht sicher sein, nennen Sie uns gerne eine Liste der benötigten PHP-Module.

MySQL: 

Beim Versionswechsel von MySQL sind folgende Punkte zu beachten:
  • Plesk-Kompatibilität: Nicht jede Plesk-Version ist mit jeder MySQL-Version kompatibel. Ggf. ist hier zunächst ein Plesk-Update ratsam.
  • PHP: Ein Update von MySQL bedingt oft ein PHP-Update, wenn die Komponenten die für die Verbindung zwischen den Programmen sorgen angepasst werden müssen.
  • Zeichensätze, Passwörter und Tabellenformate können sich ändern, so dass hier ggf. Konvertierungen des Datenbestandes vorgenommen werden müssen.

Windows: 

Windows kennt kein Distributionskonzept im Sinne des oben angesprochenen. Da die Software somit nicht über das Betriebssystem selbst installiert werden kann, ist hier in der Regel eine manuelle Installation nötig.


otto.friedrich@hosteurope.de xanthippe.ypsilante@hosteurope.de hercules.ikarus@hosteurope.de